f2 war früher ein Pferdestall am Giebichenstein
Im Jahr 1876 errichtete der Grundbesitzer Hermann August Banse in Giebichenstein ein Stallgebäude für seine Pferde und Kühe. Das langgestreckte Bauwerk in der Fährstrasse 2 hat in den folgenden Jahren ein wechselvolles Dasein und mehrere Umnutzungen und Umbauten erlebt.
Brauereibesitzer C. Bauer übernahm das Gebäude in der Fährstrasse in 1891. Im Jahr 1919 wurde in dem jetzt als Westflügel bezeichnetem Gebäude eine Werkstatt der Firma Daimler Motorengesellschaft mbH eingerichtet, welche mit erheblichen Eingriffen an der Ostfassade des Gebäudes verbunden war. Für die Werkstätten wurden jedoch großflächige Tore benötigt.
Im Jahr 1935 wurde in dem Gebäude (Westflügel) neben einer bereits bestehenden Wohnung auf der Nordseite (Fährstraße) eine weitere Wohnung auf der Südseite errichtet. Ab 1936 wurden die Räume dann als städtisches Lager genutzt.
1962 erfolgten Umbauten für den VEB Kinotechnik. Bis 1994 erfolgten weitere Umbauten, Umnutzungen und Sanierungsmaßnahmen für den damaligen Eigentümer, den VEB Transformatoren- und Röntgenwerk (TuR) „Hermann Matern“, Dresden. Ab 1990 nannte sich die Firma: Transformatoren- und Röntgenwerk GmbH. Diese war Eigentümer der Fährstrasse 2 bis 1994. Seit einer Rückübertragung im Jahre 1994 wurden durch die Stadt Halle (Saale), die ab dann Eigentümerin war, keine Umnutzungen bzw. Umbauten an dem Objekt aktenkundig veranlasst.
Der hallesche Architekt Uwe Franz erwarb das Gebäude 2008 in völlig desolatem Zustand. Er sanierte den ehemaligen Pferdestall über ca. vier Jahre liebevoll und denkmalgerecht. Uwe Franz gab dort auch seinem Architekturbüro 2009 ein neues Zuhause. Weiter entstanden Büros, Ateliers und Galerieräume zur Präsentation zeitgenössischer Kunst.
2011 wurden die Räume unter dem Namen „f2 – halle für kunst“ als Galerie und Veranstaltungsort eröffnet. Ab Mai 2018 wird f2 mit einem neuen Konzept als Eventgalerie und Kommunikationsplattform betrieben.
Foto: Christina Weise