12.12.2020: Langer Abend der Galerien. f2_galerie bleibt zu!
Während die Coronameldungen in den Medien für die nächsten Tage nichts Gutes verheißen, sich Warnungen wie „Die aktuelle Maßnahmen reichen nicht aus! “ mehren, wurde in den letzten Tagen Werbung für den „Langen Abend der Galerien“ am 12. Dezember veröffentlicht. Bestimmt war dies für die engagierten Initiatoren nicht leicht zu entscheiden und sogar eine schöne Idee. Zeitgleich denkt aufgrund aktueller Infektionszahlen die Stadtspitze darüber nach, sich den harten Maßnahmen in Sachsen anzuschließen. Dort gilt ab Montag ein harter Lockdown. Vorab wollen zahlreiche Menschen sogar noch übers Wochenende ihre Weihnachtskäufe erledigen. Die Situation in allen Krankenhäusern spitzt sich zu. Im Elisabeth-Krankenhaus ist die Corona-Station schon seit Tagen voll belegt, die Bergmannstrost-Klinik disponiert organisatorisch um. Die Ampel steht auf Gelb. Intensivmediziner warnen, Belegschaften stoßen an Grenzen.
Wie andere Galerien, Ausstellungs- und Kunsträume leidet auch die f2_galerie unter der aktuellen und andauernden Lage. Die letzte Ausstellung, geöffnet im September, konnte nur kurze Zeit präsentiert werden. Nach mehrfacher Umplanung gab es im Oktober einen Plan für eine improvisierte Adventsausstellung, ergänzt durch Malereien von Johannes Traub.
Wie an allen vergleichbaren Kunst-, Veranstaltungs- und Kulturorten, gibt es auch in der f2 existenzielle Probleme durch die andauernde Pandemie-und Ausfallsituation.
Kunst und Kommunikation sind ein wichtiges Bedürfnis, jedoch nicht vergleichbar mit einem Grundnahrungsmittel, einem Medikament oder Hygieneartikel, den es zwingend zu erwerben gilt. Was also? Wollen wir tatsächlich in dieser kritischen Zeit durch Kunst- und Kunsthandwerk stöbern, Bilder betrachten und uns dazu untereinander direkt austauschen?
Damit das Virus sich langsamer verbreitet, bleibt bei uns weiterhin geschlossen. Auch am Langen Abend der Galerien. Wer sich schützt, und Kontakte auf das nur wirklich Wesentliche beschränkt, schützt gleichzeitig auch andere.
Verzicht und Solidarität statt Kunstkonsum oder Kunstgenuss. Das ist unsere Wertschätzung für Menschen, die im Gesundheitsbereich, in Schulen oder bei Verwaltung und Polizei derzeit schwierige Einsatzbedingungen haben.
Sorry, Langer Abend der Galerien, nächstes Jahr sehr, sehr gern! Mit optimistischem Blick auf das nächste Jahr gilt es jetzt, zu verzichten und durchzuhalten!