Es ist Zeit, sich wieder einmal zu melden. Coronabedingt haben wir seit Herbst letzten Jahres geschlossen. Ich danke denen, die in letzter Zeit trotz der widrigen Umstände den Kontakt hielten und versuchten, zu motivieren und zu unterstützen. Das ist wichtig, denn wir bemühen uns auch jetzt beständig, weiterlaufend Perspektiven und Projekte zu konzipieren. Finanzielle Corona-Hilfen sind so gut wie keine geflossen, wir haben den Betrieb vor Ende 2020 auf ein Minimum bei Betriebs- und Fixkosten heruntergefahren, das ist leider für die Beantragung von Hilfen kontraproduktiv. Wir haben derzeit Einkünfte aus artfremden Tätigkeiten, die jedoch z.T. auch betroffen sind. Dennoch halten wir an der Weiterführung unseres Konzeptes fest. Dies ist auch unserem Partner & Vermieter zu verdanken, der seit 2020 auf einen Großteil von Mieteinnahmen verzichtet. – Auch dafür gilt große Wertschätzung.

Ein Neustart war für den 1. Mai 2021 angedacht. Im letztem Jahr hatten wir dazu eine Vereinbarung mit dem Künstler Johannes Traub geschlossen. Wir wollten gemeinsam seine Personalausstellung zu 25 Jahren Schaffenszeit inklusive Buchpräsentation, mit mehreren persönlichen sowie öffentlichen Einladungsveranstaltungen durchführen. Im Anschluß war eine weitere Ausstellung anderer Künstler mit Radierungen und Grafiken geplant. Im Frühsommer dann Metallarbeiten und Malerei von Friedemann Knappe, darin eingeschlossen das Feiern zweier Hochzeiten. Für Juli/August haben wir verbindliche Verträge mit der Kunsthochschule Halle Burg Giebichenstein unterzeichnet. Wir freuen uns, in 2021 offizieller Ausstellungsstandort für einige Diplomarbeiten zu sein. Wir hoffen sehr, dass wenigstens diese Ausstellung möglich sein wird. – Vielleicht als Modellprojekt oder mit Hygienekonzept? Wir waren auf diese Punkte und Auflagen immer gut vorbereitet und hatten dafür investiert.

Grundsätzlich wird es jedoch so sein, dass der Kultur- und Veranstaltungsbetrieb erst dann wieder planbar und möglich sein wird, wenn mehr Menschen geimpft sind und sich die Gesellschaft gerade jetzt weiterhin an Vernunft, Verzicht und Abstandsregeln hält. Die Selbstständigen in der Kunst-, Kultur- und Veranstaltungsbranche gehören zu den am härtesten getroffenen Berufsgruppen dieser Zeit. Existenziell bedrohlich. Wir haben dauerhaft geschlossen, verzichten für die Gesellschaft auf viel und gehen ins zweite Jahr des „Reinbutterns“ und der Existentnot. Deshalb unser Appell: Wir halten das für Euch aus, wenn Ihr Euch für uns strikt an die Regeln haltet. Der aktuelle, disziplinierte Verzicht aller, sowie schnelles Impfen aller Altersgruppen – das ist unsere einzige reale Perspektive! Das ist das, was Ihr für uns tun könnt! Wir möchten endlich wieder arbeiten und unseren Veranstaltungs- und Tagungskunden zuverlässige Angebote machen können.

Eine reale Perspektive sehen wir derzeit in Richtung Herbst/Winter. Es wäre schön, wir könnten die für November 2020 angedachte mehrwöchige Adventsausstellung in den November 2021 schieben.

Die „Gelassene Wachsamkeit“ ist eine Holz-Keramik-Arbeit des Mecklenburger Künstlers Axel Pfannenschmidt. Sie steht bei uns für 250,00 € zum Verkauf. Viele andere Arbeiten sind inzwischen wieder in Kartons verpackt und stehen zur Abholung durch die Künstler bereit. Wir haben derzeit alle noch bei uns verbliebenen Kunstwerke abgenommen und bereiten die Rückgabe vor.

Die „Gelassene Wachsamkeit“ wird wohl noch eine Weile in der f2 bleiben. Sie ist ein guter, ausgleichender Wächter in diesen komplizierten Zeiten. Trotz aller Enttäuschungen und aller zerbrochenen Pläne: Wir halten an unserer Idee und an diesem Standort fest.

Bilder/Text: Christina Weise, Skulpturen: Axel Pfannenschmidt, im Hintergrund „Digitale Malerei“ von Detlef Schorsch (Motiv: Jesuitenkirche in Quito, Equador)